Schlachtplatte nach Freimaurer-Art
Chivalry: Medieval Warfare gönnt uns im Test keine Ruhe: wir plündern Dörfer, stürmen Burgen und lassen Schwert auf Schwert krachen – trotzdem müssen die Klingen noch an einigen Stellen geschliffen werden.
Der Krieg zwischen den Rittern von Agatha und dem heimtückischen Freimaurerorden beginnt 2008 mit der Half-Life 2-Mod Age of Chivalry. Die Mod-Entwickler warten nicht nur mit einem anspruchsvollen Kampfsystem auf, das neben schnellen Reaktionen auch einige Umsicht verlangt, sondern verpassen den mittelalterlichen Gefechten durch wechselnde Missionsziele ordentlich Schwung.
Vier Jahre später sind aus dem Häufchen Levelbastler die Torn Banner Studios geworden, die ihre ehemalige Mod als
Chivalry: Medieval Warfare in ein vollwertiges Spiel samt beeindruckender Grafik und Soundkulisse verwandelt haben. Wir haben uns im Test auf die Schlachtfelder gestürzt.
Online-Aktivierung:
Chivalry: Medieval Warfare gibt es nur als digitale Fassung über die Torn Banner Studios selbst, Gamestop, Gamersgate oder Steam für 20-25 Euro und benötigt zum Installieren und Spielen eine aktive Internetverbindung. Für Übungskämpfe können auf jeder Karte bis zu 16 Bot-Gegner eingestellt werden.
Deutsche Fassung:
Auch in der deutschen Fassung behält Chivalry: Medieval Warfare seine Originalsounds, nur die Texte werden (teilweise) eingedeutscht, was beispielsweise im Tutorial zu einer wilden Mischung aus beiden Sprachen führt.
Chivalry: Medieval Warfare - 10 Minuten Gameplay
Bauernopfer und Belagerungen
Zwar prügeln wir uns in Chivalry auch in bekannter Deathmatch- und »King of the Hill«-Manier mit bis zu 64 Rittern, das Herzstück des Spiels stellen jedoch die Team-Missionen dar, in denen die beiden Mannschaften in die Rolle des Angreifers beziehungsweise Verteidigers schlüpfen und sich der Frontverlauf ständig verändert.
Im Kampf um das Stoneshill-Tal etwa muss der Freimaurerorden zuerst das vorgelagerte Dörfchen abbrennen und die Einwohner »vertreiben«, um im Anschluss einen schweren Rammback zum Burgtor von Stoneshill zu schieben. Sind die Tore erst einmal durchbrochen, wird ein zufälliger Verteidiger zum König, dem die Ordenssoldaten ans Leben wollen.
Plündern |
Belagern |
Auf den Zinnen |
Im Thronsaal
Plündern
Die Freimaurer müssen das Dörfchen Stonehill plündern ...
Natürlich sind die Ritter von Agatha nicht untätig und geben ihr Bestes, um den Vormarsch des Ordens aufzuhalten und das Dorf zu schützen. Wenn das nicht gelingt, können sie immer noch mit Pfeilen, Bolzen und fest montierten Ballisten von den Zinnen aus zuschlagen oder den Rammbock vor den Toren mit brennendem Pech zerstören. Und selbst im Ernstfall lässt sich im Thronsaal des Königs noch eine letzte Verteidigungslinie aus Schilden und Speeren aufbauen.
Kombos und Finten im NahkampfDie Dynamik der Schlachten macht die Kämpfe um Katapulte, Könige und Burgmauern zu einem echten Erlebnis – manchmal lassen sich die Bollwerke des Feindes sogar durch den Beschuss mit Belagerungswaffen einreißen. Allerdings sind die Verteidiger auf vielen Karten ab einem bestimmten Zeitpunkt im Vorteil, wenn sie aus nur schwer oder sogar unangreifbaren Positionen die letzten Missionsziele beschützen.
Egal, wo sich der Kampf gerade konzentriert, ein Großteil davon wird stets im direkten Nahkampf ausgefochten. Für verschiedene Situationen stehen drei Angriffsarten zur Auswahl: der schnelle horizontale Schlag, ein weit reichender Stich oder ein wuchtiger Überkopfangriff.Jeder verfehlte Schlag verbraucht Ausdauer, die sich langsam regeneriert – wildes Tastendrücken führt im schlimmsten Fall zur eigenen Wehrlosigkeit. Unsere Klinge lässt sich außerdem im Schwung noch nachführen, um bewegliche Ziele besser zu treffen oder Schaden an Teamkameraden zu vermeiden.
Im Nahkampf gegen mehrere Gegner müssen wir aufmerksam bleiben und schnell reagieren.Feindlichen Angriffen entgehen wir durch geschickte Beinarbeit oder schnelles Blocken mit Schild oder Waffe. Während es kein Problem ist, den Schild unbegrenzt lange oben zu halten, funktioniert die Parade mit der Waffe nur innerhalb eines kurzen Zeitfensters und schützt natürlich nicht vor Geschossen.
Dafür verdeckt ein Schwert auch nicht den halben Sichtbereich und verlangsamt den Träger kaum. Nur wer auf den Gegner achtet und schnell reagiert, hat eine Chance, in den temporeichen Kämpfen zu überleben und zu siegen. Außerdem hilft es, von der Ego- in die Schulterperspektive zu wechseln, um besser den Überblick zu behalten.
Schwert ... |
... und Schild
Schwert ...
Um mit der Waffe zu blocken, bleibt uns nur ein kurzer Augenblick ...
Neben den Standardattacken können wir dem Feind auch mit Kombos auf den Pelz rücken. Mit einem erneuten Tastendruck während des Schlags fügt die Klinge auch noch durch den Rückhandschlag Schaden zu. So lassen sich Gegner austanzen, indem wir den ersten Schlag ins Leere schicken, aufrücken und treffen. Zusätzlich können wir zutreten, um unseren Widersacher aus dem Gleichgewicht zu bringen, aus dem Sprung angreifen oder uns unter Schlägen wegducken.
Um sich an den Nahkampf zu gewöhnen und sich in die verschiedenen Angriffsarten einzuarbeiten, absolvieren wir das vorbildlich präsentierte Tutorial im Heerlager des Königs oder schlagen uns mit Bots in Übungsgefechten.